Dienstag, 27. Februar 2007

Aus aktuellem Anlass was Altes

*Vorsicht lieber Leser. Das ist eines meiner eher früheren Gedichte (1999) und wohl das erste, nicht von Liebe, sondern von Hass diktiert. Ich lass es wie es ist. Mit Bauchweh. Die beschriebene Figur ist heute vom Leben sehr gestraft. Hier der Anlass für diese Rückbesinnung:

Stasi und Oscar

Und das ist ein Prosatext aus der Zeit zum Thema im Prosagötz

Die Urne Ingo


Da das Gedicht nie einen Titel hatte, bekommt es nun auch keinen mehr.

Ich bin heisst auch
Ich bin Geschichte.
Meine mäandernden Wege
Die hier in dieses Delta führten.

Meine Frauen,
Meine Männer,
Meine Lieben
Mein Tun
Mein Lassen
Reden und
Schweigen

Mein Schweigen
Vor den feisten
Schweinsgesichtern der Macht
Mein Schweigen
Vor diesen Teigfingern
Die ihre Angst
Ganz einfach weitergaben.
An mich der sie annahm
Und bei sich behielt
Die grosse Furcht der kleinen Genossen.


Staunend sah ich den Nebenmann
Laut und schrill mit wilden Liedern
Vom Untergang des Staats
Und immer voll das Maul
Voll Schnaps und Wahrheit.
Und links ein Weib
Und rechts ein Weib
Ein Leben wie beim Manne Baal
„Komm borg mir was, bald ist egal!“

Der fehlt mir
Dieser Riesenmut
In jedem Vers und jeder Zeile
Ich trau mich nur nen Partyhahn
Der andere treibt die Keile
Ins Fundament des Staatssystem
Und sauft und hurt und lacht dabei
Wir wusstens längst
Nur Mut macht frei.

So hader ich seit Jahren schon
Mit meiner Furcht
Mit meinem Schweigen
Und wollt am Anfang
So der Plan
Der Welt den Mut doch zeigen.

Der Mut der bei nem anderen wohnt
Wie all die vielen Weiber
Er füllt sie ab
Und horcht sie aus
Beim ineinand der Leiber

Nun sind die Akten raussortiert
Es war nicht leicht zu finden
Jetzt gehen uns die Augen auf
Doch was nützt das bei Blinden?

Sein mut war falsch,
Und klein sein Sinn
Doch das kann mich nicht trösten
Mein Mut bleibt klein,
Doch würd ich gern
Dem Schwein die Zunge rösten!

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