Sonntag, 31. Dezember 2006

Der Dank ans Jahr

Das endende und das beginnende Jahr sind nur Masse der Zeit.
Trotzdem bedanke ich mich bei dem, der/die/das mich dieses letzte, dieses verrückte 2006, mein vierzigstes, mein bestes Jahr bisher, erleben liess. Ich höre eine Flöte nebenan und weiss, mein Glück wird noch nicht enden. Und wünsche all denen Glück, die durch das Leben gespiegelt, an sich selbst verzweifeln wollen. All denen, die ihre Häfen noch nicht oder grade nicht mehr haben. All denen auf hoher See. Denen im Sturm.
Auch ich kreise noch um den Leuchtturm, ungeduldig auf Reede.

Es gibt nicht nur die Stunde der Gerechten.
Man sagte mir, es kämen nun (nach einem alten Mayakalender, der sich einen Scheiss um Julius Cäsar kümmert) die Jahre der Wahrheit.
Die Jahre der Gerechten.
Sehe ich um mich das Straucheln der Lügner an sich selbst, spüre ich ihren Anfang.
Es kommen gute Jahre!
Für die, die klar und ehrlich sind.
Mit sich und allen anderen.

GESUNDES NEUES JAHR

Texte um Meditationen herum - Der Weg zur Pyramide

Die Pyramide.
Man hat mir sagen müssen, dass ich auf einem Weg zu ihr gehen soll, der meiner ist und sein kann, so wie ich es mag.
Glatter Asphalt, ein staubiger durch Felder, steinig den Berg hinauf oder hinab.

Wie mag ich es denn?

Wie ich mich frage ist er da. Ich kenne ihn, es ist ein Weg von früher. Von ganz früher. Mit meinem Vater ging ich ihn, in einem Sturm zurück vom Badeort zum Campingplatz, der hinter einer natürlichen Düne gekauert lag.
Der Weg dorthin war Damm durch trockengelegtes Achterwasser, riesige Flächen, die nur mit extragross bereiften Traktoren zu befahren waren. Mein Plaisir bei Tageslicht. Die grössten Traktoren, die ich je gesehen hatte. Ich liebte diesen langen Weg, den wir täglich gingen. Manchmal nahm uns Herr Klüsow mit, der Fuhrunternehmer mit den fettärschigen Pferden. Schade hatte er nicht so einen Ballonreifentraktor.

Im Dämmerlicht zeigt mir der Vater wie man sich gegen den Wind legt. Schwarz glucksen neben uns die Felder, die dabei sind, wieder See zu werden. Der Regen ist zu stark für das Meliorationsbemühen der Genossenschaftsbauern.
Wir sind nur leicht bekleidet und klatschnass, der Wind reisst uns Urlaubern die Sonnenwärme des Strandtages aus den Körpern.
"Wir schaffen es! Wir schaffen es!" singen und grölen wir fröhlich in den Sturm. Mein erstes Mantra.

Dieser Weg im Zwielicht ist es, der heut zu meiner Pyramide führt. Die steht vor der Düne, einem riesigen Sandhaufen, den man sich bis ins Wasser herabrollen lassen kann. Ich war gerne da, doch die Wellen der offenen See zogen mich mehr an. Klein scheint meine Pyramide neben der Düne, und es ist nicht zu sagen, ob sie an Land oder im Wasser steht. Wie ja auch nicht zu sagen ist, ob ich über Land oder Wasser zu ihr laufe. Um sie herum spiegelt sich, wie die Schuppen eines müden Fisches, gebrochen letztes Licht,
Von nahem erscheint sie mir erstaunlich dunkel. So dunkel wie das stille, schwere und stinkende Wasser im Innenteil der Insel. Das hintere Wasser, das Achterwasser. Auch sie hat das Flimmern von kleinen Wellen im Mondlicht. Sie ist aus Wasser.
Meine Pyramide ist aus Wasser. Aus dunklem Wasser der Nacht.

Über Stufen soll ich sie betreten und da es eine Meditation ist, fliege ich zu ihrem Eingang. Wasser hat keine Stufen. Hoch ist er nicht und liegt da, wo Pyramiden ihre Eingänge haben. Das Wort Pyramidenbahn flog mich früh an im Leben, doch weit nach dem Wort Melioration.

Es braucht einen Moment bis in der Pyramide klar ist, ob ich nun in Wasser bin oder nicht.
Der Weg aber ist gegangen.
Tatsächlich habe ich eine Pyramide, deren Basis nachher mein Boden werden soll.
Boden zu stehen und wurzeln.
Das mir der aus Wasser ist, wundert mich nicht.

Durch ihre Wände flimmert Licht der Nacht herein.
Das eigentlich keines ist.


Guten Rutsch!
Auf der Pyramidenbahn.

Samstag, 30. Dezember 2006

Paraparadoxdox

Wer immer
ICH
Sagt
Hat meist eine
ICH
Schwäche

Wer immer
DU
Sagt
Auch
DU
DU
DU

Donnerstag, 28. Dezember 2006

Zwei zerhackte Sätze

Innendienst

Nichts
Ausser
Dir
Wird
Dich
Retten


Aussendienst

Nichts
In
Dir
Darf
Reichen

Dienstag, 26. Dezember 2006

Erfahrung und Reife

Erfahrung

Das Wissen
Die Immer gleichen
Fehler
Zu machen

Reife

Dieses Wissen
Immer wieder gleich
Mutig
Zu ertragen

Montag, 25. Dezember 2006

Sterben satt - Anderswo

Eine Stadt stirbt satt
Gehen ihr die Hungrigen

Und wird von Schafen
Zugeschissen
Ziehen ihre Wölfe aus

Um Beute zu schlagen
Wo Fleisch ist
Unter der Wolle

Sehen wir uns wieder
Strahlen sich Gebisse an
Tropfend von
Blut

Wir sind erfolgreich

Anderswo

Grab des Vaters

Wenn man Grabsteinen
Auf die kalte
Schulter klopfen
Könnte
Würde
Ich es lachend tun

Auch mich diktiert die
Liebe
Und wir sind uns
Einig
Vater

Grab des Meisters

An einen Baum gelehnt
Starre ich auf die Stehle
Fühlen kann ich auch
Meister
Und leiden

Nur weil du schon
Schweigst
Werde ich es nicht tun
Weil du schon schweigst
Werde ich es nicht tun
Noch nicht
Meister

Liebe tot und lebendig

Sieben Jahre
An ein
Grab
Laufen
Ist schlimmer
Als
Dreimal heiraten

Freitag, 22. Dezember 2006

kafka sagt

es gibt keinen weg. nur ein ziel.

sicher manches gedicht hier,
ist
nur ein
gehackter
satz.
der mir aber untergehen würde, schriebe ich ihn nicht auf. und beim dritten mal lesen hat man den rhythmus. eben. :-)

ich verstehe das hier im sinne von selbstvergewisserungen und erkundungen. denn sprache hat eine eigene wahrheit. ich staune selbst, wie sich manches verändert. wann etwas geht und wann nicht.

so ganz allein bin ich hier nicht, weiss ich. (aber fast)
und korrigiere die texte über die zeit immer wieder. endfassungen sind es nach etwa vier wochen.


es ist und bleibt ein webtagebuch.

Donnerstag, 21. Dezember 2006

Keine Peepshow

Gibt es heute
Sagst du
Und legst
Dich auf mich
Dass mir
Dunkel
Wird

Mittwoch, 20. Dezember 2006

Dampfradio 2

Eine andere Version, nicht mehr zu singen.


Dampfradio 2

Manchmal vergessend
Ich bin erst wenn ich höre
Vor dir sitzend schweige
Deinen Fluss nicht störe

Quillt es aus mir ohne Stopp
Wie dieser süsse Brei
Dampfend stopft er dir das Hirn
Du wehrst dich kaum dabei

Da ist kein Knopf um auszuschalten
Und auch kein Draht für Strom
Du magst ein Kissen drüber stülpen
Es stoppt nicht wie zum Hohn

Dann bin ich ich und nicht bei dir
So wie es früher war
Ein Radio quatscht für sich allein
Machst du mir langsam klar

Dampfradio 1

Ein Spass, zu singen nach ihrer Durchlaucht Prinzessin Stefanie von Monaco`s
"Irresistibel".


Dampfradio 1

Manchmal bin ich dir
Und das sagst du mir
Manchmal bin ich ein Radio
Ohne Ausschaltknopf
Quatscht`s aus meinem Kopf
Doch du sagst nich Adio

Du sagst selten Stopp
Eher Hopp Hopp Hopp
Müssen wir uns beeilen
Treibst mich plappernd raus
Redend aus dem Haus
Wollte ich doch verweilen

Draussen gehen wir
Und ich red mit dir
Keiner könnte mich stören
Doch du machst mir klar
Dass es zuviel war
Und ich soll doch mal hören

Dienstag, 19. Dezember 2006

Funktionelle Gefühle

wenn ich liebe
um warm zu werden
bin ich kalt

wenn ich hasse
um frei zu werden
bin ich dumm

wenn ich dir
ein kind mach
will ich keines
mehr sein

***

wenn ich liebe
damit du nicht kalt hast
bin ich warm

wenn ich hasse
damit du frei wirst
mach ich was falsch

wenn du ein
ein kind von mir
willst
lieben wir
die zukunft

Montag, 18. Dezember 2006

Inspiration

Alles was Du
Spielend
Grundierend
Verzierend
In die Welt
Bläst
Und uns
Hinter sie
Kommt aus dir
Hast du
Irgendwann
Gefressen
Sagst du

Nie bist du
So du
Weisst
Du nicht
Wie dir geschieht


Vier neue Sinne

In manchen Nächten 4

Sonntag, 17. Dezember 2006

Brücken und Türen





Was dem einen
Brücken
Sind der anderen
Türen

Nur eine scheint
Dir manchmal
Offen
Die du nicht
Nimmst
Weil sie der
Trugschluss
Ist

All die anderen
Schliessen
Starrst du
Nur auf die
Eine
Weisst du
Sagst du

Der Bademantel
Fällt
Von deinen Schultern
In meinen
Schoss

Samstag, 16. Dezember 2006

Sind die Lichter ausgeschaltet

Geblendet
Flieht der Engel
Des Lichts
Den Leuchtketten
An Bäumen und
Hecken
Den Birnenhaufen
An Kranen und
Kaufhauspassagen
Dem Lichtmüll
Überall

Die Dunkelheit
In uns
Kann nur der
Erhellen
Den wir mit
Unseren
Gleissenden
Fassaden
Verjagen

Macht aus das Licht
Und leuchtet selbst


zum thema bei herrn ü.

Freitag, 15. Dezember 2006

Ohne mich


Für C.R. unter Verwendung einer Zeile von Hans Ekkard Wenzel


Ohne mich

Scheinst du
So unbehaust
In Eis und Schnee
Wird es Dir Winter
Heraus aus einem
Warmen Herbst
Erscheint dir weiss
Was Sonne war
Orange bis eben

Der Herbst ist
Meine Zeit
Orange - die Farbe
Ich bin der glückliche
Untergang
Nicht dir
Nicht deiner
Nur mir
Nur meiner
Doch stirb mit mir
Ein Stück
Ich bin das Leben
Weil ich sterben kann
Immer wieder
Kleine Tode
Für ein grosses Leben
Voll Mut

Mein Feuer
Der Scheiterhaufen
Meiner selbst
Schmolz deinen
Iglu weg
Jetzt gehen
Eisbären dir durch
Den Horizont
Der weissen Wüste
Deiner Trauer
Die rein ist
Wie du es warst
Bevor ich Palmen
Wachsen liess
Auf deinen Schollen

Das ist kein Eisberg
Nein
Ich bin Vulkan
Der deine Wüste
Schmelzen liess
Was funkelt ist
Nicht Eis
Sondern
Geschmolz`ner Sand
Die Wüste ist aus Glas
So rein wie du
Der Glaspalast
Zerschlag ihn nun
Allein

Donnerstag, 14. Dezember 2006

An manchem Morgen 2

An manchem Morgen


Sind wir fast
So müd
Wie am Abend zuvor
Und sind es nicht
An uns geworden
Und haben Obacht
Das wir es
Uns nicht werden
An einem Tag
Der sein
Muss

Mittwoch, 13. Dezember 2006

An machem Morgen

An manchem Morgen

Stehst du auf
Wirfst diesen
Bademantel
Über dich
Blendest die Sonne
Lachst
Und stellst mir
Eine Frage

Ich sehe zurück
In die Nacht
Aus der die kam
Und staune
Wie die Sonne
Ab dir

Dienstag, 12. Dezember 2006

Köcheln 2

Wenn ich im
Risotto rühre
Wie um mein
Leben
Und
Dich spielen
Höre
Wie um dein
Leben
Dann ist Heimat
Im Moment

Wie schon so
Oft
Mit Anderen
An anderen
Herden
Aus Klarinetten
Werden Flöten
Manchmal
Weiss ich
Sag ich
Dir
Dann sind wir
Traurig
Im Moment

köcheln

En passant

Meine Freiheit
Ist eine
Teddybärin
Mit
Abgezogenem
Fell
Blutend
Aus den schwarzen
Knopfaugen

Montag, 11. Dezember 2006

Sprachlos

Wer alle Gläser
Bis zur Neige
Trinkt
Liegt am Ende
Sprachlos
In den Ecken

rocken

Dir

Dein Schicksal
Spielt
In Meine
Hand
Die Dich
Beschützt

Samstag, 9. Dezember 2006

Scheitern auf dem Weg nach Hinterwelt




Mailadressen
Telefonnummern
Faxe

Die Anrufe deiner Schüler
Die fehlende Antwort
Des Instrumentenbauers
Aus Paris
Die Fragen eines Zollbeamten
Nach dem Beleg

Das Warten des Schaffners
Bis dein GA sein Versteckspiel
Beendet
Der Coach der dir
Im Zugsrestaurant erzählt
Wie er andere geleitet
Und so unbehaust
Wirkt
Das Neigen des Zuges
Deinem Magen
Entgegen
Sein Kreischen
Vor dem Halt
Die kalte Luft
Am Bahnsteig
Die Eilenden
Um dich
Eilende

All das ist Welt
Die du durchdringen
Musst
Musst
Musst

Um hinter sie zu gelangen
Dorthin von wo
Du spielst
Wohin du uns
Mitnimmst
Mit deinem Atem
Der tönt

In die Welt
Die es gibt
Hinter der Welt

Manchmal
Scheitert
Das

Freitag, 8. Dezember 2006

Fallen

Du bist was deine Säule hält
Der Boden
Ohne Grund
Das Fundament
Im Nichts

Du bist die Stützen
Die sie halten
Rennt etwas an
So was wie ich
Oder Welt
Oder Leben

Du gibst ihr Halt
Beim Wachsen über dich
Hinaus gegen Himmel
Beim Streben in
Wahrheiten
Beim aufrecht bleiben im
Sturm der dir den Atem nimmt

Ist der vorbei
Verschnaufst du
Kurz
Holst Luft
Enstpannst
Und brichst zusammen
Mit verwunderten Augen

Blicken halte ich stand
Die Säule kippt
Begräbt dich unter sich
Du fällst
Ich halte dich
Nicht
Auf
Ich halte dich

Fallen

Mittwoch, 6. Dezember 2006

Chemotherapie

Der Krieg gegen den Tod (für J.T.)

Wunderbares Wachsen
Aus Gesundem spriesst
Zelle um Zelle
Dir
Kein neues Leben
Kein neues Sein
Sondern
Neoplasmen
Krebs
Dein Tod

Du teilst dich
Bist so viele
Wie so oft
Spalten deine Zellen
Und verjüngen sich
Bis zu dem Tag
Da sich was teilt
Das bist nicht du

Der sich im Spiegel
Nicht erkannte
Der auf sich selbst
Herab sah
Über sich
Hinaus
Gewachsen
Warst immer wieder
Du
Ein Spiel mit Vielen
Sind wir alle

Ein Spiel ist das
Nicht mehr
Jetzt laufen Gifte
Durch dich durch
Um des Lebens
Willen
Explodieren
Clusterbomben
In dir
Deren Krater du
In jeder Zelle
Spürst

Minen pflügen
Deine Felder
Der Krebs fliegt
Zerissen
Mit deinen Wurzeln
An denen er nagte
Dich zu verdorren
Durch deine Luft
Leer bleibt sein
Waffenschrott zurück
Den du auskotzt
Schraube
für
Schraube

Nach diesem Krieg
Ist dein Gesicht
Grau wie der Tod
Dem du entrannst
Auch deine Felder grau
Vom Rauch der Schlacht
Grau
Deine Stimmung
Dein Leben
Aber Leben

Warte mutig
Schon spriesst es neu
Auf deinem Schlachtfeld
Bald feiern wir
Das Friedensfest
Gegen den Tod
Hilft manchmal nur
Der Krieg und seine schmutzigen Bomben

Krya padig
Kom snart igen

Dienstag, 5. Dezember 2006

Heiratsanträge

Ein Mann der kreiste im Ballon
Um der Geliebten Haus
Warf Rosen ab auf den Balkon
Schrie seine Liebe raus

Ein andrer flog mit Spruchband ihr
Quer durch den weiten Blick
Sie dachte gleich Komm her zu mir
Er flog sofort zurück

Und einer schrieb`s ins Maisfeld rein
Mit seinem Mähgerät
Sei du ab nun für immer mein
Nimm mich sonst ist`s zu spät

Die Reichen legen Goldspur aus
Bei Armen reicht ein Kuss
Manchmal wird ne Verlobung draus
Und Rosen sind ein Muss

Ich werd nicht fliegen über dir
Und auch nicht Rosen streun
Sing nicht auf Knien und bleib bei mir
Dich soll der Alltag freun

Den Heiratsantrag mach ich schon
Seit langem jeden Tag
Die Hochzeit ist unnützer Lohn
Es braucht keinen Vertrag

Ein jeder Tag soll Spruchband sein
Für mich und mein Begehr
Ein jeder Tag wird Antrag sein
Ein Leben - das ist mehr

Montag, 4. Dezember 2006

In manchen Nächten 6

Urschrei (für E.N.)

In manchen Nächten
Willst du mich
Nimmst du mich
Lässt du mich
In dir

Gibst dich mir
Mit
Deinem Rhythmus
Deinem Wollen
Deiner Gier

Geb ich Dir
Meinen
URSCHREI
In die Kissen

Sonntag, 3. Dezember 2006

In manchen Nächten 5

In manchen Nächten
Erwachen wir
Ohne
Ineinander zu fallen
Lagere ich meinen Kopf
In deinem Schoss
Erzählst du mir
Woher du
In diese Nächte
Kommst
Warum du schlaflos
Leben willst
Mit mir
Küsse ich die weichen
Seiten
Deiner Schenkel
Innen
Feiere deine Säulen
Und hör Dir einfach zu
Woraus
Diese Nächte werden
Die uns die Tage
Müde machen

Samstag, 2. Dezember 2006

Das letzte Gedicht einer Liebe

Für R.B.

die sonne und das schwarze loch (herbst 2004)


du standst
in meinem
lärm und licht
so sah ich
deine strahlen nicht

und liebte
deine
dunkelheit
den starken sog
in alle zeit

wir trieben uns
durch
nächterunden
ich brannte dich
und war verschwunden

in einem
schmelzpunkt
tief in dir
du schwarzes loch
schluckst licht aus mir

und speist es
aus
an fremdem ort
du bist nicht hier
und ich nie dort

nun brennst du
loch
ich sonne frier
irgendwas ist
nicht richtig hier

mein tod
in dir
kaltes verglühen
mein staub wird stern
zum weiter ziehen.

Das erste Gedicht einer Liebe

Für R.B.


REISEPLAN (14.Juni 1999)

komm nimm mich mit im handgepäck
auf deine grossen reisen
komm lass mich zwischen underwear
die ganze welt umkreisen

falt mich zusamm in aller früh
verstau mich in den taschen
und hast du appetit auf mich
ein griff und du kannst naschen

und hol mich raus wenn du was siehst
und zeig mir deine orte
zeig mir die welt so wie sie ist
du weisst ich hab nur worte

und abends dann wenn`s einsam wird
in all den fremden zimmern
dann wirst du dich - ich warte drauf-
bestimmt an mich erinnern

dann pack mich aus und blas mich auf
entfalte mich zur grösse
dann lass mich wachsen lass mich schrein
allein an deiner blösse

die nacht die ist dann unser ort
dort werden wir uns sehen
im kämpfend ineinander sein
den sinn des trips verstehen

Freitag, 1. Dezember 2006

Abend

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Abend

Mutig
Wie die Dummen
Fröhlich
Wie die Jungen
Gehn wir durch
Die Tage
Aufrecht
Wie die Säulen
Die auch wir uns sind

Zeigen uns
Den Anderen
Die entsetzt
Erbleichen
Oder
Näher rücken
Von unserer
Kraft
Gebannt

Wir suchen immer
Alltag
Und tun das
Ganz Allein
Wir finden
Abenteuer
Und das meist
Im zu zwein

Das Leben ist
Kein Spiel
Wenn man
Es mutig spielt

Das wissen wir
Am Abend
Müde Voreinander
Und finden endlich
Heimat
Im Auge
Gegenüber