Freitag, 18. August 2006

haarriss - wenn ein haar reisst

du suchst am firmament
das ohne wolken hält
an weissen nägeln
im sternenmüll
nach mir

du sahst mal einen stern
in den grünen see stürzen
und folgtest seiner spur zurück
seine zeit war vergangen
woher er kam

deine sehnsucht sind die streifen
die der komet in die nacht schreibt
wenn er durch den himmel rast
deine sehnsucht bin ich
und komme auf dich zu
mit einer kraft die du nicht ahnst

dein schwerefeld wirkt
und zieht mich an
zieht mich so lang
bis ich als meteor mitten in dich schlage
du die erde ich das licht

kein stein bleibt auf dem anderen
bei dir
wenn die feuer erloschen
der rauch verzogen
liege ich am grunde deines kraters
vermischt mit deinem staub
tod und glücklich

äonen später
wenn deine atome sortiert
du wieder geordnet bist
finde ich mich in einer
deiner inneren schubladen wieder
als kleiner kalter stein
schwarz silbrig glänzend
magnetisch in der nähe deiner seele

dort wo dein herz brennt
bis die schublade lodert
ich heraus falle in dir
zu sand gerieben
zu glas geschmolzen werde
bleiglas in dir

uns wirst du zur schüssel brennen
zum gefäss das wir sind
wenn die dann bricht
wir durch ihre scherben laufen
um mit blutenden sohlen
allein nach hause zu gehen
dann werde ich wissen
wann sie ihren haarriss bekam

JETZT

1 Kommentar:

  1. und dabei kenne ich dich nicht. aber eben "wir" sind nie allein. das sagt man schon lange über mich: der ist nicht ganz allein.

    der haarriss ist zwei jahre alt, schon zig mal bearbeitet und steht nun doch wieder in der ersten version hier drin. er gefällt vielen nicht. aber mir! na son scheiss.

    seit ich weiss, das die höhen auf denen ich stehe, gräber sind, halt ich mehr aus. ok. geschnetzeltes mit brauner sosse. klingt wier schulspeisung. würg.

    danke
    götz

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