Mittwoch, 10. Januar 2007

Texte um Meditationen herum

Das erlebte (leider) wer Anderes sehr geübtes bei Fingermudras und Versenkung im Zug. Ich erzähle es nur weiter...

Die Spirale

Und wieder das weisse Zimmer, durch das du dieses Mal nicht durchgehst, welches dein Licht nur vorweg nimmt, bevor es auf Wiesen an Findlingen wiederkehrt.
Das Zimmer ist ganz aus mattem und doch durchschaubarem Weiss, strahlend und heimelig, zentriert und überall zugleich. Du siehst dich selbst am Boden einen Strich mit Kreide ziehen.
Du bist die Kreide selbst.
Weiss auf Weiss.
Und malst dir eine Schnecke, eine Spirale, malst dich von aussen nach innen immer enger werdend auf deine Mitte zu. In dem Moment, wo du selbst Punkt bist, die Reise um dich selbst aufhört, fällst du selbst durch dich, die stehende Kreide und wie als würdest du durch eine Lupe sehen, geht das Universum auf in dem du genau so gross bist, wie es selbst und du fährst weiter im unendlichen Schwarz deine wieder enger werdenden Kreise.
Der Moment der äussersten Komprimierung und der maximalen Ausdehnung in einem. Den

U R K N A L L

erlebst du nebenher, durchfährst ihn einfach. Auch er ein Bild und keins von dir. Das brauchst du nicht, du bist kein Physiker.
Weiter ziehst du Kreide deine Kreise enger werdend in einem neuen Universum, dessen Alter dich nicht interessiert, da es jetzt ist. Und du erkennst, wohin es geht. Der blaue Ball das ist die Erde. Wie ein besoffner Engel kommst du Kreise ziehende Kreide der Erde, deiner Heimatkugel schnell näher. Du könnstest auch auf jeden anderen Planeten landen, nur gibt es dort keine Bälle mit denen du Planeten spielen könntest...

Enger werdend stürzt du Spirale immer schneller auf die Erde. Der Kreidestrich ist wie die Dampffahne eines Düsenflugzeuges, eines welches abstürzt. Immer schneller näherst du dich. Du erkennst Europa, die Schweiz, die richtigen Berge und Seen, siehst einen Zug über Gleise rasen, siehst dich tief in das Polster gedrückt und schlägst sanft genau in deiner Mitte ein. Warm und weich bist du in dir gelandet. Dir ist wie nach einem Orgasmus, ohne das es einer war und weisst es gibt so viel mehr auf der Welt, als das was man zählen kann. Du bist dein Licht.
Was willst du mehr?

Nächstes Flauto! Konzert am Samstag den 13. Januar 20.00 Uhr Kapuzinerkirche Fribourg

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