Donnerstag, 19. April 2007

Fremde Federn (Gerhart Hauptmann)

Hier, wo mein Haus steht,
wehte einst niedriges Gras:
ums Herz Erinnerung weht,
wie ich dereinst
mit Freunden hier sass.
Wir waren zu drein,
vor Jahrtausenden mag es gewesen sein.
Es war einsam hier,
tief, tief!
So waren auch wir.
Verlassenheit über der Insel schlief.
Dann kam der Lärm,
ein buntes Geschwärm:
entbundener Geist,
verdorben, gestorben zuallermeist.
Und nun leben wir in fremdmächtiger Zeit,
verschlagen wiederum in Verlassenheit.
In meines Hauses stillem Raum
herrscht der Traum.

Anmerkung aus dem Bidet: Die letzten zwei Zeilen zieren ein Werbeplakat und regten mich so allein füchterlich auf. Die Vermieterin die virl mit dem Hauptmannnhaus zu tun hat, empfahl mir, das ganze Gedicht zu lesen. (Und natürlich vorher zu kaufen.)
Und ich staunte.
Auch der herr ü. wird sich noch zum Hauptmannhaus äussern. Später.

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