Dienstag, 31. Oktober 2006

tauchen

ich halte dich
mit beiden armen
drücke dich
mit mir
zu dir
stosse dich
in das meer
das du bist
auf das du
tauchst
dich frei
schwimmst
von mir
mich packst
und ziehst
zu dir
in dich
in das meer
das du bist

10 Kommentare:

  1. Anonym8:55 PM

    Hi Götz,

    deine Zeilen gefallen mir ganz gut. Noch besser hätte ich es allerdings gefunden, wenn das lyrIch hier als Fluss mit seinen (Fluss-) Armen dargestellt worden wäre, der das Meer mit (er-) hält, indem er schließlich darin mündet (also in das Du).
    Den Begriff „drücke“ in Zeile 3 finde ich nicht so dolle - passender wäre vielleicht „reiße dich mit mir“, was ja auch das Fließende involviert und mit etwas mehr Pepp daherkommt. Nein, nicht? War nur ein Vorschlag. Und noch eine kleine Sache stört mich, denn leider nimmst du die Conclusio bereits in Zeile 8 vorweg. Schade! Streich das mal, lohos ;) .

    Grüße von irgendwem

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  2. guten abend irgendwer,
    na das macht ja freude. danke. das bild welches mir vorschwebte: mit armen halten...drücken...stossen= (unter) tauchen. und die wiederholung muss sein, da die conclusio schon bei acht klar war. und nach der konseqeunz (wer versucht das meer zu ertränkeb, ertrinkt in ihm) wird es wiederholt. ich habe viel schleef gesehen und liebe wiederholungen.
    interessant ist, dass meine konatation im kopf, mein bild aus dem diese worte sind, meine stimmung, mein anlass nicht klar wird. und das ist gut so. die worte habe ihre eigene sprache. mein fazit aus den letzten wochen und texten. danke nochmal, irgendwer.
    gruss
    götz

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  3. Anonym11:45 PM

    Nein, nein, das, was ich da oben geschrieben habe, war keine Interpretation, sondern eine Idee, wie man das Gedicht anders hätte umsetzen können. Dennoch hätte meine Interpretation wohl anders ausgesehen, als du es intendiert hast. Deine Konsequenz - wer versucht das meer zu ertränken, ertrinkt in ihm - hört sich ja ziemlich negativ an.

    Ich hatte die Zeilen eher so verstanden:

    Das Ich gibt dem Du mit seiner Liebe Halt („mit beiden armen drücke ich dich"). Damit sorgt es für eine Sicherheit des Du, die so groß ist, dass diesem selbst dann nichts geschehen kann, wenn es vom Ich ins Meer gestoßen wird. Doch ist dieses Wegstoßen nicht negativ gemeint, sondern dient letztlich dafür, dass dem Du der Freiraum eingeräumt wird, den es für seine Entwicklung braucht. Es muss in die Tiefen abtauchen, sich freistrampeln, um sich auf dem Meeresgrund selbst zu finden und den Grundstein für eine Beziehung zu legen. Ist dies geschehen, zieht es das Ich mit in die Tiefe des Meeres. Loslassen, um sich (wieder-)zu finden, sozusagen.

    Grüße, irgendwer

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  4. Anonym8:34 AM

    wunderbar. liebes irgendwer im irgendwo und irgendwann, du machst mir richtig freude. denn ich habe etwas erreicht, wenn der innerste subtext gelesen und empfangen wird, dein bild aber ein völlig anderes ist, wie ich meinte. es muss auch so sein. mich freut wenn der text so viel spielraum lässt. im leben fällt mir das immer mal auf die füsse. sachen so zu sagen, dass die deutungsspielräume bleiben...
    mit dem drücken ist unterdrücken, und mit dem tauchen untertauchen gemeint. mein bild ist längst nicht so friedlich. und doch völlig harmlos...liest man es als beschreibung einer sexuellen begegnung. ginge auch. oder? eben. nur so als beispiel.
    ich danke dir sehr für deine auseinandersetzung mit meinem text.
    götz

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  5. Anonym1:05 PM

    Lassen sie das Erklären! Aus manchen ihrer Zeilen (und ganz sicher nicht aus allen) spricht Meisterschaft. Die eigene Wahrheit der Wörter, genau das lese ich bei Ihnen abund an. Zum Beispiel in diesem kleinen Gedicht. Und genau darauf kommt es an. Weiter so!
    Ein sonst stummer Mitleser
    (der nichts mit dem Gemenschel auf dieser Seite zu tun haben will!)

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  6. Anonym4:21 PM

    Wie verbittert kann ein Mensch sein? Sie sollten sich auch weiterhin nur aufs Mitlesen beschränken, sie beschränkte Person!

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  7. bitte keine beschümpfung meiner sowieso so raren mitleser.
    danke
    götz

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  8. vor allem nicht von mitlesern, die von "meisterschaft" reden.
    :-)

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  9. Anonym4:37 PM

    Sorry, Götz, habe mich hinreißen lassen. Lösch mal den Komm (und den hier gleich mit).

    Grüßle

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  10. Anonym10:34 PM

    nix wird da gelöscht! ich lass meine peinlichkeiten ja auch im blog. ich danke dir noch mal für deine gedanken zum text.
    götz

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