Samstag, 27. Mai 2006

Romansujet zu verschenken 1

Ein Endreissiger der Kinderschokoladen/Bonanza/Golfgeneration, der sich durch fortgesetztes Nichternstnehmen der Realität kaum von seinen Altersgenossen absetzt, das achte Revival seiner Punkband plant, noch immer am Durchbruch als Comicautor arbeitet und sein Geld zum Glück noch mit irgendwelchen Projekten und AL 2 "verdient", fällt seiner schönen, künstlerisch aktiven und erfolgreichen Frau als zunehmend lethargisch, depressiv und stumpf auf. Gesprächen weicht er aus. Über drei Jahre entwickelt sich eine Krankengeschichte, deren massive aber nicht sichtbare und wenig glaubhafte Symptome ihn niemand abnimmt. Andere vermuten eine massive Depression, weil nun nach zwanzig Jahren die Traumwelten weiter weg denn je sind. (Das gibt es ja nicht so selten) Über Hausarzt/Kardiologen/Neurologen/Psychiater wird langsam die seltene Krankheit erkannt. Der junge Mann lebt in einem zumindest nervlich rapide alternden Körper, ihm werden die Nervenbahnen eines achtzigjährigen diagnostiziert. Soweit das Leben.

Im Roman nun könnte der Mann sein Schicksal annehmen und äusserlich einer postpostmoderen Generation angehörend, das Leben eines achtzigjäghrigen führen, über Schmerz, Unvermögen und Verzicht zur Weisheit kommen und unter all den Lauten und Erfolgsjägern und Glücksrittern, in der inneren Emigration des Alten sehr glücklich werden. Da seine Frau ihn begreift, wird sie es auch.

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